Heute war BuchCafe-Nachmittag, weil die letzten Tage anstrengend waren und für die kommenden zwei (!) Wochen bis zum Katlll-Malmö-Abenteuer viel ansteht. Nach getaner Arbeit, also den Laptop und das Buch in den Wildschen Rucksack gepackt und ab ins BuchCafe mit mir… Mein Lieblingstisch-Platz ist reserviert (nun gut, man (ich) kann nicht alles haben), dann eben der zweitliebste Tisch-Platz. Da sitze ich nun gemütlich mit einem Latte und einem brandneuen Getränk namens „Matcha Ginger Mint“ (ja, ich war heute extrem experimentierfreudig! Schmeckt lecker, riecht aber sehr „grün“…) und lese. Da kommen zwei junge Mädels (9 und 10 Jahre) ins BuchCafe, lassen sich an der Theke beraten, eruieren die Preise und gleichen diese mit ihren finanziellen Möglichkeiten ab. Schließlich werden es „2x heiße Schokolade“ und der Fenstertisch schräg gegenüber dem Wildschen Platz. Ich bin entzückt von dem Mädelsduo, das mal eben im BuchCafe Schoki löffelt und ratscht. Wie süss und schön ist das denn bitte?! „Ihr macht das ja so richtig! Hört das bloss nie auf!“, will ich am Liebsten zu ihnen sagen. Ich lasse das Lesen schließlich bleiben und hole stattdessen meine friendlymessages-Schatulle raus. Das scheint mir ein guter Zeitpunkt für eine friendlymessage. Inspiriert von dem warmherzigen Buch „Was das Leben dir schenkt“ von Lucy Claire Dunbar wird es: Freundlichkeit ist eine SUPERKRAFT! Yes, so ist es! Und irgendwie denkt mein Wildsches Hirn auf einmal: „Das mit den Mädels ist so bezaubernd und Freundlichkeit ist schließlich eine Superkraft… Katjenka, du gibst den zwei jetzt einfach mal einen Kuchen aus.“ Das ist schön, schräg und FREUNDLICH! Nach kurzer innerer Prüfung der möglichen Konsequenzen und Auswirkungen der spontanen Freundlich-Aktion, stehe ich auf und gehe zu den Mädchen. Ich frage sie, ob ich sie kurz stören darf und sage, dass ich ihnen gerne ein Stück Kuchen ausgeben möchte. HA, ich habs getan! Das ist mal lebendige Freundlichkeit! Nach einem kurzen Strahlen auf beiden Gesichtern, stellt eines der Mädchen, die wirklich wichtige Frage nach dem Warum. Yes, denke ich. Die macht es richtig! Ich bin ziemlich begeistert von so viel „wachem Geist“! (Glückwunsch an die Eltern – Alles richtig gemacht!) Ich erläutere meine Kuchen-Motivation und beide finden die Wildsche Freundlichkeit so toll, dass sie mich fragen, ob sie mich mal umarmen dürfen. Wow, kaum ist die (Kuchen)freundlichkeit ausgesprochen, kommt sie auch schon zu mir zurück! Das ging ja schnell! Gefühlt füllt sich das BuchCafe mit Freundlichkeit, die sich ausbreitet und ansteckt: Gäste, Mitarbeiterinnen und vielleicht auch die Bücher (wer weiß :-)). Wir lächeln und schmunzeln uns an – und ich glaube für uns alle fühlt sich dieser Moment ein bisschen besonders an. Und weil diese Freundlichkeit ansteckend ist, legt die Bedienung des BuchCafe zum freundlichen-Kirschkuchen auch noch einen freundlichen-Mini-Gugellhupf. Herrlich!

Während die beiden ihren Kuchen essen, sitze ich glücklich an meinem Tisch. BAM! Da laden die Mädchen mich ein, mich zu ihnen zu setzen. WOW, heute ist ein besonderer Tag! Natürlich folge ich einer so netten Einladung. Wir sitzen zusammen, trinken Latte und Schoki und reden ein bisschen über die Schule, das Lesen, aber vor allem über das Leben an sich! Ich erfahre, dass sie allerbeste Freundinnen sind, das erste Mal im BuchCafe sind und DIE Karin besuchen wollten, weil die in ihrer Klasse war und Bücher und das BuchCafe vorgestellt hat. Hm, wir stellen fest: DIE Karin ist heute nicht da, aber dass stört jetzt irgendwie auch gar nicht so sehr, weil wir es hier wirklich nett zusammen haben. Auch die Dame am Nachbartisch ist ganz angetan und beteiligt sich am Mädelstalk. An diesem Punkt denke ich, dass das hier nicht mehr zu toppen ist. Aber die Freundinnen haben gut beobachtet und fragen mich, was ich denn da in der Schatulle habe und vorhin geschrieben habe. Also stelle ich ihnen mein friendlymessages-Projekt und die dazugehörige Schatulle vor. Sie sind entzückt von meinem Sammelsurium an Anhängern, Bändern, Stiften, Aufklebern und Scheren. Und weil ich die Kreativität in ihren Augen blitzen sehe, biete ich ihnen an, selbst einige Freundlichkeiten zu gestalten. Begeistert schreiten sie zur freundlichen Tat.

Es scheint, dass wir alle im BuchCafe die freundlich-kreative Atmosphäre geniessen. Irgendwann sind die friendlymessages der Mädchen geschrieben, gemalt, an Bänder gehängt, die Schokoladen ausgetrunken und sie bringen die Schatulle zurück. „Schau mal rein“, fordern sie mich auf. In der friendlymessages-Kiste liegen ordentlich sortiert meine Materialien und 1,70 Euro Materialgeld haben sie noch dazugelegt. Wie freundlich von ihnen.

Die Reste des Kirschkuchen lassen die zwei sich einpacken, verabschieden sich („Katjenka, du bist so eine Nette…“) und schwingen sich auf ihre Fahrräder. Ich bleibe noch eine ganze Weile im BuchCafe und genieße die gerade erlebte Erfahrung und das wohlige Gefühl von Freundlichkeit und Dankbarkeit. Und ein bisschen bin ich doch beeindruckt von der Wucht und Ausbreitungsgeschwindigkeit der freundlichen Superkraft. Das ist so toll, dass ich das bestimmt bald wieder mache. 🙂

Die Mädchen haben mir erzählt, dass sie jetzt zusammen auf dem Friedhof radeln – denn zwei der friendlymessages bekommen ihre Opas, die dort beerdigt sind. Ich denke, die Opas werden sich freuen… Liebe Grüße an euch, Mädels.

© Katjenka Wild

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