Ich mag Goho ja sehr! Mal kurz für die nicht – Nürnberger: Gostenhof, von seinen Bewohnern liebevoll „Goho“ genannt, ist der schönste, vielfältigste, originellste und lebendigste Stadtteil von Nürnberg. Echt! Hier sind die Häuser, Geschäfte, Cafés und Menschen noch eine wild – bunte Ansammlung von Originalen! Alles ist ein bisschen „weniger“ modern – schick und dafür „mehr“ echt. Also, wenn ihr mal in Nürnberg seid… GOHO! 🙂 Immer wenn ich durch Goho streife (übrigens inzwischen ohne Navi), steckt mich das gelassene Treiben des Viertels und seiner Bewohner an, und schon nach einer kurzen Weile fühle ich mich FREI und LEBENDIG. Das ist einfach nur herrlich! Zusätzlich mag ich Goho, weil ich dort immer wieder überraschende und außergewöhnlich schöne Momente erlebe. Vor einigen Tagen habe ich gleich zwei Goho – Geschenke bekommen…

Ihr wisst ja, dass ich mich aktuell in Katlll – Selbstbesuchen übe. Gesagt, getan und deshalb habe ich meinen Nürnberg – Praxistag nicht nur gefüllt mit Supervisionsterminen, sondern auch mit FREIer Zeit, um mir einen Selbstbesuch – Versuch zu ermöglichen. So ganz habe ich selbst nicht dran geglaubt, dass das gelingen kann, denn die letzten paar Male hat nicht einmal die Goho – Luft mich bei mir selbst sein lassen. Doch die Sehnsucht nach mir Selbst hat mich mutig gemacht. Und WHAM – habe ich mich in meinem Nürnberg – Lieblingsviertel einfach so SELBST angetroffen, wie wenn ich an der Strassenecke Fürther Strasse schon ungeduldig auf mich gewartet hätte. Ich war ganz beseelt – berührt von dem ICH – Gefühl, mit dem ich auf einmal ganz voll war. Übrigens war – nach bisheriger WILDER Analyse – das entscheidende Moment, dass den Selbstbesuch möglich gemacht hat, als ich an der Strassenecke stand und plötzlich dachte: Katjenka, jetzt machst du mal was Neues, worauf du neugierig bist und gehst dahin, wo du schon immer mal hinwolltest! Das Neugierde – Ziel war dann die Goho – Buchhandlung. Was für ein bezaubernder Buch – Ort! (Und wenn ihr dann eh schon mal in Goho seid: Goho – Buchhandlung, Eberhardstrasse 30). Ich war dann ziemlich lange in dem kleinen Laden voller Bücher – nicht nur, weil sie dort eine beeindruckend – erlesene Auswahl an Büchern haben und die Buchhändlerinnen dort unglaublich freundlich sind, sondern auch, weil mich auf dem roten Lesesofa sehr schnell, das stark vermisste Gefühl beschlichen hat: Ich besuche mich gerade SELBST und ich bin tatsächlich da. (Yes!) Ich war also nach diesem Goho – Buchhandlungs- und Selbstbesuch ziemlich glücklich bei mir. Und wie ich so mit mir selbst Richtung Plärrer, mit dem Ziel Tram 6, Richtung Westfriedhof gehe, läuft eine mittel – junge Frau an mir vorbei und sagt: „Du hast ja eine schöne Aura, du Hübsche!“ WOW, hat’s mich gerissen! Als erstes habe ich mich natürlich umgeschaut, um zu sehen wen sie meint (ich möchte schließlich auch eine mit hübscher Aura sehen…) und stellte erstaunt fest, dass da nur die Frau und ich sind. Dann wird mir schlagartig bewußt: Krass, die meint mich! Ich kenn mich nun wirklich gar nicht mit „Aura – Gedöns“ aus und ehrlich gesagt, halte ich auch nicht sonderlich viel davon. Und trotzdem berührt mich diese Begegnung tief und lässt mich immer noch schmunzeln und macht mir bis heute ein wunderschön – warmes Gefühl. Die WILDE Eigenanalyse vermutet, dass der Zauber dieser Erfahrung für mich vor allem im „richtigen“ Moment liegt. Ich gehe ja (unwissenderweise) davon aus, dass eine „schöne Aura“ was Gutes ist. Ich verbinde damit wohl am ehesten so etwas wie eine positive Ausstrahlung, innere Ruhe und bei sich SELBST sein. Wie passend und schön, denn genauso habe ich mich in dem Moment der Begegnung gefühlt. Dann hat diese Frau, dass was ich im Innen gefühlt habe, im Außen wahrgenommen. Mich bewegt die (alte) Erkenntnis, das wir dass ausstrahlen, was in uns ist, und dass das Schöne in uns, uns hübsch sein lässt. Und für mich, freut es mich, dass mein geglückter Selbstbesuch sichtbar geworden ist. Ich bin dieser Frau dankbar, dass sie ihre Wahrnehmung nicht einfach für sich behalten, sondern sie ausgesprochen und mir geschenkt hat. Vielleicht sollten wir das alle viel öfter tun: Dem anderen sagen, wenn wir etwas schön und besonders an ihm finden. Einander „Ich sehe dich“ sagen.

Für mich ist dieser Goho – Tag etwas ganz besonderes: Ich habe mich SELBST besucht und viel schöne Buch – Zeit mit mir verbracht, ich konnte bei mir sitzen und mir zuhören. Und dann hat mir eine (mir völlig fremde) Frau ein Geschenk gemacht und gesagt: Guck mal, wie schön du bist, wenn du bei dir SELBST bist! Das mach ich jetzt wieder öfter: Bei mir SELBST sein, denn das fühlt sich herrlich an und macht hübsch. 🙂

Und: Besucht Goho! (WILDE Empfehlung)… Und übrigens, der GOHO HOHO Gostenhofener Adventszauber – Weihnachtsmarkt ist klein und toll und ohne Blingbling 🙂

© Katjenka Wild